Ich möchte heute über den Verlauf meiner Erkrankung berichten und anderen Patienten Mut zur Bewältigung einer eigentlich fatalen Stoffwechselerkrankung machen. Herzbeschwerden führten mich 2009 zur weiteren Abklärung zum Kardiologen, welcher mittels Herzkatheter eine diffuse koronare Herzkrankheit mit leicht- bis mittelgradigen Einengungen der Herzkranzgefäße feststellte.
Vorausgegangen war eine Vorgeschichte mit Bluthochdruck seit vielen Jahren, hinzugekommen war ein Diabetes mellitus bei deutlichem Übergewicht etwa 2 Jahre vor dem Auftreten der Herzbeschwerden.
Meine berufliche Belastung war hoch, Zeit für meinen Körper habe ich mir damals wenig nehmen können.
Nach dem Herzkatheter haben wir uns über die Möglichkeiten des weiteren Vorgehens ausführlich beraten. Mein Arzt hat mir direkt von der Implantation von Stents abgeraten und mich auf die Möglichkeiten eines konservativen Vorgehens mit körperlicher Aktivität, insbesondere aber auch Optimierung meines Stoffwechsels durch Gewichtsreduktion aufmerksam gemacht.
Ob ich daran anfangs wirklich geglaubt habe, weiß ich heute nicht mehr. Ich wurde regelmäßig in der kardiologischen Praxis untersucht und auch bei anfänglich schwieriger Situation immer in der Hoffnung bestärkt, dass mein gesundheitliches Problem durchaus zu bewältigen sei. Zwischenzeitlich war die Situation mit meinem Diabetes mellitus wirklich schlecht. Ich hatte einen HbA1c (Langzeit-Zucker) von 10,0 %. Die Ärzte haben mich vor möglichen Komplikationen gewarnt. Der Blutdruck war anfangs insbesondere unter Belastung sehr hoch, so dass ein zusätzliches Risiko für Herz-Kreislaufkomplikationen bestand.
Seit Bekanntwerden meiner Herzerkrankung 2009 habe ich kontinuierlich an meiner Gesundheit gearbeitet. Ich habe mir jetzt endlich Zeit für mich genommen, bin täglich 2 Stunden mit dem Hund gelaufen.
Den entscheidenden Impuls zur Verbesserung meiner Gesundheit ergab für mich eine zufällige Bekanntschaft mit einem Arzt während eines Urlaubes im letzten Jahr. So eindrücklich und nachhaltig hatte lange niemand mit mir gesprochen.
Mit Diabetes mellitus räumte der Arzt mir eine Lebensprognose trotz Tabletteneinnahme von maximal 70 Jahren ein. Das war mir dann doch etwas wenig!
Ich habe meine körperliche Aktivität nochmals verstärkt und meine Ernährung deutlich umgestellt und somit heute einen Zustand erreicht, der mich richtig stolz macht. Wenn ich an mein Ausgangsgewicht von 110 kg denke und mich heute mit 75 kg betrachte, bin ich froh und fühle mich wirklich wesentlich leistungsfähiger. Vom Diabetes mellitus ist in den. Laboruntersuchungen nichts mehr zu finden. Ich werde alles tun, dass das so bleibt.
Seit 2009 war bei regelmäßigen Belastungsuntersuchungen kein neuer Herzkatheter erforderlich.
H. F.
– Herzkatheter-Patient –